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Klimaklage gegen Touristikriesen TUI: Deutsche Umwelthilfe geht gegen Greenwashing wegen zukuenftiger "klimaneutraler" Kreuzfahrten vor

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Berlin, 17. Februar 2024

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am Landgericht Hamburg Klage gegen den Kreuzfahrtanbieter TUI Cruises GmbH wegen unzureichend begründeter Netto Null Ziele für die Zukunft eingereicht (Aktenzeichen LG Hamburg 315 O 9/24). Der Konzern kündigt vollmundig einen »dekarbonisierten Kreuzfahrtbetrieb« bis 2050 an und begründet dies unter anderem mit realitätsfremden Annahmen über die zukünftige Verfügbarkeit derzeit völlig unausgereifter Technologien wie E Fuels. Darüber hinaus erläutert das Unternehmen nicht ausreichend, woher die für die Schifffahrt benötigten Mengen alternativer Kraftstoffe kommen sollen. Aktuell werden E Fuels nicht kommerziell produziert und auch die bis 2035 angekündigten Anlagen sind zum größten Teil nicht sicher finanziert. Selbst wenn, könnten mit der weltweit produzierten Menge nicht einmal 2 Prozent des heutigen fossilen Kraftstoffverbrauchs in der weltweiten #Schifffahrt ersetzt werden.

Damit lässt die DUH erstmals Werbeaussagen eines Unternehmens gerichtlich überprüfen, das mit unrealistischen Annahmen die zukünftige Dekarbonisierung einer Dienstleistung verspricht.

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: »Der Kreuzfahrtriese TUI begründet seine utopische Ankündigung auf seiner Webseite mit der kühnen Behauptung, seine Kreuzfahrtschiffte ab 2050 mit grünem Methanol, anderen E Fuels und LN#G zu betreiben. Unabhängig von der Tatsache, dass LNG ein fossiler Kraftstoff ist, verlegt TUI sein tatsächliches Engagement um 26 Jahre in die Zukunft. Bei den heute angesteuerten Reisezielen, wie kleinere Inselgruppen in #Südostasien und #Mittelamerika, stellt sich darüber hinaus die Frage, ob der für einen ›dekarbonisierten Kreuzfahrtbetrieb‹ eingeplante grüne Landstrom bereitstehen wird. Der Konzern geht von Annahmen aus, die weltfremd sind und wäscht die Klimaschädlichkeit seines Geschäfts grün. Da TUI nicht bereit ist, seine Aussagen über in ferner Zukunft angeblich ›klimaneutrale‹ Kreuzfahrten zu stoppen, werden wir diese dreiste Täuschung von Verbraucherinnen und Verbrauchern gerichtlich beenden.«

Agnes Sauter, Leiterin ökologische Marktüberwachung: »Unternehmen, die ankündigen, ihre Produkte oder Dienstleistungen in den nächsten Jahrzehnten ›#CO2 neutral oder klimaneutral‹ anzubieten, verschaffen sich schon heute einen grünen Anstrich. Sie vermitteln den Eindruck, nachhaltig und verantwortungsvoll für eine lebenswerte Zukunft zu agieren – meist steckt dahinter jedoch nicht mehr als dreistes Greenwashing. Notwendige Maßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes werden schlichtweg in die Zukunft verlagert und sind im Hier und Jetzt nicht oder nur schwer überprüfbar. Solche Werbeaussagen müssen glaubwürdig begründet und für #Verbraucher nachvollziehbar dargestellt werden. Alles andere ist nach unserer Auffassung massives #Greenwashing und muss umgehend unterbunden werden.«

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